Heute wollen wir euch bei homify 360° ein ganz besonderes Projekt vorstellen. Es handelt sich dabei um die raffinierte Idee des Schweizer
Architekturbüros Bureau A. Unsere Experten haben mitten in den Alpen eine
wirklich abgefahrene Hütte kreiert, die sich als übergroßer Stein tarnt und in
ihrer rauen Umgebung wirklich überhaupt nicht auffällt. Als Inspiration für
diese außergewöhnliche Idee diente der Roman Derborence
des
Schweizer Schriftstellers Charles-Ferdinand Ramuz. In dessen Geschichte
überlebt der Protagonist Antoine Pont nach einem Bergrutsch sieben Wochen
eingeklemmt zwischen massiven Gesteinsbrocken, bevor er sich befreien kann. Als
Hommage an diesen Romanhelden und seinen Erschaffer wurde das getarnte
Fels-Chalet Antoine genannt.
Auch wenn das Fels-Chalet so wirkt, als bestehe es tatsächlich aus Gestein, das förmlich mit der Landschaft zu verschmelzen scheint, handelt es sich dabei um eine Konstruktion aus Beton. Übrigens ist Antoine nur ein temporärer Gast in den Schweizer Alpen, denn das Projekt ist Teil der 3D-Foundation-Ausstellung in Verbier, im Rahmen derer verschiedene Skulpturen in der Umgebung ausgestellt werden.
Hier ein Überblick aus einiger Entfernung über das Geröllfeld, auf dem Antoine installiert wurde und als Findling getarnt ist. Im Schnee ist die Camouflage noch beeindruckender und die Hütte mit bloßem Auge wirklich kaum zu erkennen.
Mit ihrem Antoine Projekt nehmen unsere Experten von Bureau A nicht nur Bezug auf die alpine Umgebung, sondern auch auf die historische Tradition der versteckten Schutzbunker in der Schweiz. Heutzutage sind in unserem Nachbarland über 300.000 solcher Bunker zu finden, die mehr Leuten Platz bieten, als es Einwohner im Land gibt.
Und so sieht es in Antoine aus: Wir finden eine schlichte, kleine Holzkabine vor, die aber dennoch alles beherbergt, was gebraucht wird: An Ketten angebracht, lassen sich Bett, Bank und Stuhl herunterklappen, das kleine Fenster gewährt den Ausblick auf die Umgebung…
… und der integrierte Heizofen sorgt dafür, dass es in der Mini-Hütte richtig gemütlich wird. Antoine Pont wäre begeistert gewesen.
Zum Schluss werfen wir noch einen Blick auf die Konstruktion dieser außergewöhnlichen Berghütte. So sah das Fels-Chalet aus, bevor es seine Betonhülle verpasst bekam und mithilfe einer Airbrush-Pistole in einen übergroßen, täuschend echt wirkenden Gesteinsbrocken verwandelt wurde. Die Arbeiten an Antoine dauerten übrigens sechs Wochen, bevor man die Steinhütte mit Schwertransport und Hydraulikkran an ihren Bestimmungsort brachte.