Ratgeber Grundriss: So liest man ihn richtig

Sabrina Werner Sabrina Werner
​REMODELACIÓN DE TERRAZAS Y INTERIOR DE UN ÁTICO EN ESPLUGUES DE LLOBREGAT, Taller de Paisatge Taller de Paisatge Терраса в средиземноморском стиле
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Spätestens, wenn man auf Haus- oder Wohnungssuche ist und bereits eine Ausstattung besitzt, die man gerne mitnehmen möchte, werden Grundrisse praktisch. Aber auch wer ein Haus baut oder sich eine Eigentumswohnung zulegt, profitiert davon, einen Grundriss richtig lesen zu können. Er macht auf einen Blick die Raumverteilung deutlich, zeigt, wie dick die Wände sind, wo es Fenster und Türen gibt und wie die genauen Maße in der Wohnung aussehen. Ein Grundriss hilft dabei, die Inneneinrichtung von vornherein optimal zu planen und beim Kauf der Möbel die richtigen Maße zu finden. Sofas, die nicht ins Wohnzimmer passen, gehören für all jene, die einen Grundriss lesen können, der Vergangenheit an.

Die Planung der Einrichtung

Wir sprechen oft davon, welchen Grundriss Haus oder Wohnung haben. Ein Grundriss hilft euch – wie bereits erwähnt – enorm bei der Planung eurer Einrichtung. Ob gezeichnet oder perfekt am Computer ausgearbeitet, wie in diesem Beispiel – das Prinzip ist das gleiche: Ihr seht eine Ansicht eurer Räume von oben, ohne Dach und ohne Zimmerdecke.

Diese anschauliche Darstellung einer Wohnung ist beim Kauf oder bei der Bauplanung nicht üblich. Ihr werdet in der Regel einen gezeichneten Grundriss vorfinden. Ein Grundriss mit Maßen ist eine Möglichkeit, eine ganze Wohnung oder ein ganzes Haus zeichnen zu können. Ihr könnt im Grundriss Fenster, Türen, Wände und mehr erkennen. Einen Grundriss zeichnen Architekten sowie Bauzeichner und mit ein wenig Übung könnt ihr den Plan leicht lesen.

Ihr wollt umbauen? Hier findet ihr tolle Vorher-Nachher-Beispiele.


Was ein Grundriss eigentlich ist

Ein Grundriss ist die zeichnerische Darstellung eines Raumes oder eines Gebäudes. Auf Papier wird hier in kleinem Maßstab dargestellt, was in der Realität in der realen Größe gegeben ist. Angefertigt werden die Grundrisse in der Planungsphase vom Architekten. Wenn man neu in eine Wohnung zieht, sind Grundrisse besonders praktisch, weil sie Interior Designern vorab helfen, die Inneneinrichtung optimal zu planen. Auf einen Blick sieht man, ob das Bett für das Zimmer zu klein ist, wo die Couch Platz findet und wie sich das Kinderzimmer optimal einrichten lässt. Anhand eines Grundrisses kann man auf einen Blick erkennen, ob die Raumverteilung günstig ist und in welche Himmelsrichtung die einzelnen Räume zeigen. Auch Fenster, Heizkörper und Türen enthält der Grundriss und kann so von Anfang an helfen, Planungsfehler zu vermeiden.

Wo ist denn bitte Norden?

In einem Grundriss ist der Norden mit einem sogenannten Nordpfeil gekennzeichnet. So erkennt man schon am Grundriss, wo Norden ist und welche Zimmer hierhin zeigen. Perfekt ist es, wenn die Räume, die kühl sein dürfen und weniger Licht benötigen, also beispielsweise das Schlafzimmer, der Abstellraum oder der Flur, nördlich gelegt werden können. Aufenthaltsräume, wie Wohnzimmer, Kinderzimmer oder Esszimmer, dagegen zeigen optimalerweise nach Süden oder Südwesten, von wo Licht und Wärme in die Räume dringen können. Auch ein Balkon, der ausschließlich nach Norden zeigt, ist ungünstig, da Pflanzen hier wenig Licht erhalten.

Der Unterschied zwischen Wänden und Fenstern

Im Grundriss sind nicht nur die Fenster an sich, sondern auch ihre Maße angegeben – häufig auf der Maßlinie. Fenster, die nicht geöffnet werden können, erhalten den Zusatz “fix”. Neben der Breite wird auch die Höhe der Fenster angegeben. Ebenso bodentiefe Fenster sind als solche gekennzeichnet. Im Grundriss sind die Rohbaumaße der Fenster eingetragen, also insgesamt die Größe der Öffnung und nicht die Größe der Glasfläche. Vorschriftsmäßig muss mindestens ein Achtel der Raumfläche den Lichteinfall ermöglichen. Auf der Nordseite, auf der ohnehin wenig Licht eindringt und von wo aus es am kältesten ist, sind weniger Fenster praktisch, da dies Wärmeverluste minimiert. Hier gilt es der Lichtplanung besondere Beachtung zu schenken. Im Süden dagegen, wo die Sonne den ganzen Tag lang durchs Fenster scheint, können große Verglasungen für viel Licht und Wärme sorgen.

Türen und Öffnungen

Türen und Öffnungen sind im Grundriss mit Maßangaben versehen. So kann jeder Durchgang erkannt werden und man sieht, ob Zugang zu allen Zimmern vom Flur aus gegeben ist. Auch Durchgangstüren oder -öffnungen sind im Grundriss als solche erkennbar. Die Standardmaße liegen hierbei bei Türen bei 80 Zentimetern Breite und 2,01 Metern Höhe. Die Öffnungsrichtung der Türen ist ebenfalls im Grundriss eingezeichnet. Ein gebogener Pfeil zeigt die Richtung an, zu der sich die Tür öffnet. Zudem erkennt man daran, ob sie nach rechts oder links aufgeht. 

Treppen im Grundriss

Bei Treppen wird nicht nur die Treppe an sich im Grundriss eingezeichnet, sondern auch ihre Maße und die Anzahl der Steigungen. Steht neben der Treppe beispielsweise 14 Stg. 19/25, so bedeutet dies, die Treppe hat 14 Steigungen mit jeweils einer Höhe von 19 Zentimetern, wobei die Stufen einen Auftritt von 25 Zentimetern haben. Es ist also genau aus dem Grundriss zu erkennen, wo eine Treppe eingebaut ist, wie viele Stufen die Treppe hat und welche Maße diese besitzen.

Architektonische Elemente und Kamine

Neben Fenstern und Türen sind im Grundriss noch weitere Elemente vermerkt. Fest installierte Kamine gehören auf jeden Fall in den Grundriss. Doch auch eingezeichnete Heizkörper sollten nicht unbeachtet bleiben. Sie können dabei helfen, den richtigen Platz für bestimmte Möbelstücke zu finden. So sollten Heizkörper nicht zugebaut werden und Naturholzmöbel werden, um das Holz zu schonen, nicht direkt vor die Heizung oder direkt neben den Kamin gestellt. Auch elektronische Installationen und Steckdosen sind häufig im Grundriss zu finden. Dies ist für die Planung von all jenen Einrichtungsgegenständen wichtig, die Strom benötigen. Das kann den Computerarbeitsplatz ebenso betreffen, wie die Nähecke und den Einbau der Küchengeräte.

Maßstäbe und Größen lesen

Der gängige Maßstab für Grundrisse ist 1:75 beziehungsweise 1:100. Hierbei entspricht ein Zentimeter im Grundriss, also auf dem Papier, 75 bzw. 100 Zentimetern in der Wohnung oder am Gebäude. Wer verschiedene Grundrisse vor sich hat, beispielsweise weil er mehrere Wohnungen miteinander vergleichen möchte, sollte beim Vergleich auf die Maßstäbe achten. So kann ein Gebäude mit geringerem Maßstab kleiner als der Vergleichspartner erscheinen, obwohl die Räume tatsächlich vielleicht größer ausfallen. Wer den Grundriss nutzt, um auszuprobieren, wie die Möbel angeordnet werden können, kann sich hierfür Pappschablonen anfertigen. Diese sollten dem Maßstab des Grundrisses entsprechen. Ist der Grundriss im Maßstab von 1:100 gezeichnet, wird eine Kommode mit einer Breite von 2,30 Metern im Grundriss beispielsweise 2,3 Zentimeter breit. Die Pappschablonen, die so entstehen, können einfach in den Plan gelegt werden. Möbelrücken ist so schnell und einfach möglich. Mit den richtigen Maßen lassen sich zudem schon vor dem Einzug maßgefertigte Möbel beauftragen. 

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